Mittwoch, 15. Juli 2009

größtes Sanierungsvorhaben im deutschen Wohnungsbau mit Modellcharakter für den nachhaltigen Umbau von Großsiedlungen in ganz Deutschland.

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, sehr geehrte Mieter und Mitbewohner einer Wohnung der Gesobau, im Märkischen Viertel,

im Jahr 2008 hat die Gesobau begonnen mehr als 13.000 Wohnungen im Märkischen Viertel zu modernisieren. Auf einer Informationsveranstaltung der SPD-Abgeordneten Brigitte Lange und und Jörg Stroeder, zum Wohnungsmodernisierungsprogramm der Gesobau, am 18.März 2009, im Fontanahaus, erklärte Ulf Lennermann, Geschäftsbereichs-Leiter der Gesobau, die Pläne:

"Ziel der Modernisierung sei es, die Wohnungen einerseits mit einem zeitgemäßen Komfort auszustatten, andererseits durch die energetische Sanierung von Fassaden, Fenstern, Leitungen und Heizungsanlagen die Betriebskosten soweit zu senken, dass die Modernisierung für die Mieter ohne oder nur mit einer sehr geringen Erhöhung der Gesamtmiete verbunden sei. Und durch den Einbau von Thermostaten und Wasseruhren können die Mieter durch sparsamen Verbrauch ihre Betriebskosten noch weiter senken", sagte Ulf Lennermann.

Der Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Wolf Schulgen, betonte anlässlich dieser Informationsveranstaltung:

"Dass es im Märkischen Viertel um mehr als um die Renovierung von Wohnungen gehe. Wichtig sei ein Gesamt-konzept der Modernisierung, um das Märkische Viertel attraktiver zu gestalten. Dazu gehören auch die Außenanlagen und das Wohnumfeld. Nur so könne man den Leerstand senken und die Sozialstruktur der Großsiedlung verbessern. Deshalb habe der Senat das Gebiet in das Programm „Stadtumbau West“ aufgenommen und Mittel zur Sanierung sozialer Infrastruktur- einrichtungen und zur Aufwertung des öffentlichen Raums bereitgestellt. Das Märkische Viertel sei ein wichtiger Bestandteil der Wohnungsversorgung in Berlin. Deshalb würden das Land, der Bezirk Reinickendorf und die GESOBAU eng zusammenarbeiten, um die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern".
Quelle:
http://www.joerg-stroedter.de/index.php?nr=2602&menu=1


An alle von der Sanierung betroffenen Mieter!!!

Sehr geehrte Mieter und Mitbewohner einer Wohnung der Gesobau, im Märkischen Viertel,

als Mieter der Gesobau können wir glücklich sein, dass unser Vermieter dieses gigantische Sanierungsprogramm gestartet hat. Wir sind uns sicher darüber einig, dass auch Probleme bei der Umsetzung eines so komplexen und zukunftsweisenden Gesamtkonzeptes auftreten können. Als Mieter können wir sicherlich mit Recht erwarten, dass bestehende Probleme zügig und schnellstmöglich beseitigt werden!

Bei der Beurteilung der Gesamtsituation, gehe ich davon aus, wie meine Familie die Sanierung erlebt und erlitten hat und welche Unterstützung die eingesetzten Baubetreuer und die Bauleitung organisiert und gegeben haben.

In meinem nächsten Post werde ich den persönlich erlebten Bauablauf mit konkreten Terminen, Daten und Bildern darstellen. Soviel im Vorfeld, es war das totale Chaos. Aber vielleicht sind wir ein Einzelfall.


Nach eingehaltener Bauzeit von exakt 3 Wochen haben wir die "Ankündigung zur Wohnungsrückgabe" für Freitag, den 12.06.2009 erhalten. Beim Zustand der Wohnung war dies keine Ankündigung sondern eine "Drohung zur Wohnungsrückgabe". Der Rückgabetermin wurde eingehalten und bei dieser Gelegenheit eine Liste mit zahlreichen Mängeln und nicht realisierten Leistungen erstellt. In mündlicher Form wurde uns als Fertigstellungstermin die "kommende Woche", also Freitag, der 19.06.2009, von den verantwortlichen Baubetreuern genannt. Um es auf den Punkt zu bringen, bis heute, Dienstag, den 14.07.2009 ist davon nicht ein Punkt der Liste abgearbeitet. Aber wie bereits erwähnt, vielleicht sind wir der grosse Ausnahmefall.

Da mehrfache telefonische und persönliche Anfragen bei der Bauleitung ebenfalls zu keinem Ergebnis führten (immer die gleiche Antwort: "Das kann doch nicht wahr sein, wir kümmern uns sofort um ihre Probleme"), habe ich diesen Blog ins Internet gestellt.


Bitte nutzen Sie die Möglichkeit einen Post zu schreiben. Stellen sie ganz objektiv dar, was Ihnen während der Modernisierung besonders gut und was Ihnen weniger gut gefallen hat. Schreiben Sie möglichst konkret, welche Anstrengungen unternommen wurden, um eventuell bestehende Mängel zu beseitigen. Wie haben Sie die Bauleitung und die Baubetreuer unterstützt? Wie bewerten Sie die Qualität der ausgeführten Arbeiten? Wie wurden Sie durch das Hilfe- und Betreuungsnetzwerk der Gesobau unterstützt?

Dazu gibt es nachfolgende Initiative der Gesobau:

"Weil die Sanierung in bewohnten Gebäuden stattfindet und gerade ältere Menschen oder Schwangere beeinträchtigen kann, hat die GESOBAU ein Hilfe- und Betreuungsnetzwerk besonders für ältere Mieter initiiert, das soziale Einrichtungen als Partner einbindet und die Bauzeit erträglich gestalten soll. Besonders belastete Mieter können mit ihren Familien für die Zeit, in der ihre Wohnung saniert wird, sogar ein Ausweichquartier erhalten. Seit September 2008 informiert eine Infobox auf dem Stadtplatz am Wilhelmsruher Damm Anwohner und Öffentlichkeit über die Modernisierung".

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-M%C3%A4rkisches_Viertel


Soviel für heute. Mein nächster Post schildert zahlreiche Details unserer Modernisierungs-Erlebnisse, mit konkreten Daten und Fakten.





11 Kommentare:

  1. Hallo HAJUEWO,

    Ich wundere mich etwas, dass ich der erste Leser dieses Blogs bin, der einen Kommentar zu Ihrem ersten Post schreibt. Warum? Bei uns im Aufgang Finsterwalder Str. 9, 13435 Berlin, sind alle Mieter, zu denen ich persönlichen Kontakt habe, stinksauer und von den unhaltbaren Zuständen vor, während und nach der Modernisierung betroffen.
    Insgesamt ist die Situation so dramatisch, dass sich eine immer grösser werdente Wut auf die Bauleitung und die Baubetreuer aufbaut!
    Übrigens, auf das Bla... Bla... Bla... "Grösstes Sanierungsvorhaben im deutschen Wohnungsbau mit Modellcharakter" hätten Sie verzichten können.
    Ihre Darstellungen weiter unten... "An alle von der Sanierung betroffenen Mieter" sind viel interessanter und treffen den Kern der Dinge, wobei die Schilderung zweifelsohne noch etwas harmlos ist!
    Bleiben Sie bitte am Ball ein solches Meinungsmedium, wo wir Mieter unsere offene und ehrliche Meinung sagen können, war schon längst fällig. Auch im Superwahljahr 2009 haben wir Mieter der GESOBAU leider keine Lobby, die sich unserer sehr, sehr ernsthaften Probleme annimmt. Leider nicht einmal unser Vermieter!
    Einen schönen Mittwoch noch und weiterhin eine flinke und spitze feder.

    kitzkoenig, finsterwalder str.9, 13435 berlin

    PS.: ich werde Ihren Blog an die Mieter unseres Aufganges weiterempfehlen.

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  2. Hallo HAJUEWO und Anonymus,

    zunächst einmal ist es schade, dass dieser Block nicht so bekannt ist, sonst hätte ich schon viel eher geschrieben.

    Ihren Ärger über die vermeintlichen Wohlfühlexperten der GESOBAU kann ich sehr gut verstehen.

    Bei uns hat die Modernisierung innerhalb der Wohnung länger gedauert als angekündigt. Hier waren Bauarbeiter, die keine Ahnung hatten; die z. B. nicht wussten, wie die Badewanne ausgebaut wird, wie die PVC-Fliesen von den Wänden zu entfernen sind und als Krönung haben sie die Löcher, die für den Einbau der Wasseruhren gedacht waren, wieder zugemauert.
    Dann wurde die Decke so unsachgemäß verputzt, dass sie dem nächsten Bauarbeiter auf dem Kopf fiel.Die Löcher für die Heizungsrohre wurden falsch gesetzt und vieles mehr.

    Hilfe von den Mitarbeitern der Gesobau konnte man nicht erwarten,man bekam nur freche Antworten und die Baufirma war völlig überfordert. Auch jetzt gibt es noch Mängel aber sowohl die GESOBAU als auch die Baufirma schweigen sich aus. Ganz haarsträubend ist, dass die GESOBAU immer noch keine Mietminderung durchgeführt hat. Es wird wohl so sein, dass dies ein Rechtsanwalt übernehmen muss.

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  3. Also wir haben hier im senftenberger ring das totale chaos ich frage mich warum wir noch miete zahlen müssen in diesem zeitraum der sanierung hätte die gesobau uns die mieten erlassen können finde ich da es ja kein zustand ist und die toiletten auf den parkplätzen kann man nicht benutzen weil diese kein wasser haben na toll echt super vielen dank für nichts an die gesobau

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  4. Bei uns soll es am 22.4 losgehen ...aber dank der tollen Baufirma nebst eines super tollen arrogantem Bauleiter sind wir nun schon alle komplett entnervt...Es soll Eigentum zerstört werden...die Toiletten sollen nur an einer Wand gefließt werden...und wenn man seine Bedenken und Ängste äussert wird man doof angemacht und belächelt, selbste meine Sachen die ich nicht mit ins Hotel nehmen kann darf ich nicht einschliessen laut Bauleitung.
    und mein Parkett soll ich selber schützen mit Fliess laut Bauleitung;)
    Ich finde das eine Frecheit von denen...

    Zur gesobau / OSA Team muss ich bis jetzt sagen das sie bemüht sind für alles eine Lösung zu finden ...obwohl es mich massiv stört das der Sparhammer angestezt wird und die Wohnungen eigentlich nur zum Teil vernüftig Saniert werden....
    Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen ich habe meine Wohnung angemietet weil sie einen gewissen Standard hat und auch einiges selber gemacht und das will man mir / uns nun alles nehmen, weil die kein Geld mehr haben.
    Das wiederum ist eine Frecheit von der Gesobau !!!
    Nun heisst es wohl einen Anwalt nehmen und sehen welche Rechte man eigentlich hat, denn wir haben den Überblick verloren...

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    1. Hallo
      Ich habe vor längerer Zeit die Anfrage gestellt welche Erfahrungen die Mieter im Zusammenhang der Sanierung im MV gemacht haben.
      Mein Beitrag ist der das wir eine sanierte und komplett Malermäßig renovierte Leerwohnung übernommen hatten.
      Innerhalb der ersten 3 Monate löste sich im Flurbereich die Deckentapete an den Stößen. Es wurde mehrmals ohne Erfolg nach gearbeitet.
      Aktuell hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt in 4 Räumen die Deckentapete an fast allen Stößen mit zunehmender Tendenz gelöst. Ende offen.Das Problem besteht darin das in den besagten Räumen der seiner Zeit aufgebrachte orginal Deckenputz abgespachtelt werden muss damit die Tapete ordentlich verarbeitet werden kann.
      In 4 Räumen Decke bedeutet das für uns Umzug.
      Man kann fast ein Buch schreiben.
      Alle Mängel in jedem Fall schriftlich weiter leiten.
      Kopf hoch für alle Mieter die es vor sich haben.
      Beste Grüße Real

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  5. Hallo liebe liebe Nachbarn,, wir Wissen auch nicht mehr weiter, wir sind seit dem 1.10 .2013 aus unsere Wohnung ausgezogen in einer umsetzt Wohnung. Offiziell bis zum 8.11.2013 dann würde der Termin auf den 22.11 verschoben und am 21.11 haben wir kurzfristig ein Besuch in unserer Wohnung gemacht und festgestellt das immer noch nix gemacht wurde. Darauf hin waren wir bei der Bauleitung und uns wurde erst dann gesagt das es jetzt doch bis zum 30.11 dauert. Wir waren heute wieder in unsere Wohnung und es wurde immer noch nix gemacht, geschweige angefangen.Die Bauleitung schiebt es jedesmal auf und sagt das die sich darum kümmern, es passiert aber nix was können. Wir tun? Hilfe... An wenn wenden wir uns?

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  6. Hallo, leider haben Sie Ihren Blog nicht weitergeführt. Ich habe gestern die Ankündigung für die Modernisierungsankündigung und die Informationsveranstaltung erhalten. Wie sieht es jetzt nach den Jahren bei Ihnen aus? Gibt es noch weitere Erfahrungen? Leider findet man nur sporadisch Informationen zu den Erfahrungen, schön wäre gewesen wenn Sie Ihren Blog weiter geführt hätten. Oder sind Sie mittlerweile ausgezogen? Viele Grüße aus dem DWW

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  7. Hallo. Da ich mich bautechnisch durch jahrzehntelange Erfahrung auskenne kann ich zur Sanierung folgendes sagen. Es ist bekannt das in den fußböden Asbest vorhanden ist. Die Handwerker bohren fleissig Löcher und lassen weiterhin die Mieter während der Sanierung darin wohnen. Das ist schlichtweg illegal. Es ist vorgeschrieben das bei solchen arbeiten sogenanntem luftschleusen gebaut werden müssen. Hat es aber in keiner Wohnung gegeben. Wenn ihr euch an die Berufsgenossenschaft wendet schliessen die sofort die Baustelle. Die Handwerker wie auch die gesobau gehören eigentlich vor Gericht gestellt.

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  8. mir geht das jetzt zum anfang schon sooo auf die nerven. hat jemand erfahrungen mit mietminderung?

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    1. gehe zu einen Anwalt und nehme die Minderung nicht selbst vor!

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  9. mir geht das jetzt zum anfang schon sooo auf die nerven. hat jemand erfahrungen mit mietminderung?

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